Unsere Arbeit
Der Entstehung der Stiftung Klicek gingen mehrere Jahre persönlicher Kontakte mit Kindern im Krankenhaus voraus, die bis zur Erkenntnis führten, wie ungemein wichtig für den kranken Menschen auch scheinbar einfache Dinge sind: die Möglichkeit mit jemandem beisammen zu sein, den wir gern haben und der uns gern hat, ein Spaziergang durch den Wald, das Sitzen unter einem Baum, der Kontakt mit Tieren, oder vielleicht auch die Freude, daß heute ein schöner Tag ist, daß den Menschen gerade nichts wehtut und er etwas Gutes essen kann - ganz einfach alles das,was uns Gesunden häufig als eine Selbstverständlichkeit erscheint, daß wir ganz vergessen uns darüber zu freuen.
Unser ursprüngliches Ziel war also, auf dem Land ein Haus mit einem Garten (oder das "offene Haus") zu errichten, wohin die schwerkranken Kinder kommen könnten - sowohl im Verlauf ihrer anspruchsvollen Behandlung, als auch danach. Das Haus würde ihnen Gelegenheit zur Erholung, als auch zu schöpferischer Arbeit bieten. Wir wünschten uns, daß es ein Ort wäre, wo die Menschen neue Kraft schöpfen und wo sie sich wohl fühlen könnten.
Für das Behagen kranker Kinder ist es jedoch möglich schon zu Beginn ihres Aufenthaltes im Krankenhaus viel zu tun. Die größte Pein ist meistens schon die Trennung von den Eltern. Unsere Stiftung bemüht sich deshalb auch dazu beizutragen, daß mit den Kindern auch ihre Eltern im Krankenhaus sein können.
Einen großen Dienst erweisen Kindern im Krankenhaus "Spielarbeiten" (playwork), die im Ausland als spezieller Bereich entwickelt werden. Die Menschen dieser Profession bereiten vor allem gemeinsam mit den Eltern die hospitalisierten Kinder auf den vorbereiteten Eingriff vor und erläutern ihnen die Behandlungsvorgänge. Wir bemühen uns dazu beizutragen, daß die Spielarbeiten auch in unseren Krankenhäusern verbreitet werden und daß hier ihren Platz auch freiwillige Laienhelfer finden.
Seit 1992 veranstalten wir für Kinder nach einer langen Krankenhausbehandlung Sommererholungslager. Die Lagerwiese und das große Indianerzelt ersetzen uns so zumindest Inder Zeit der Sommerferien das geplante Haus. Ein Spezialprogramm bereiten wir so vor, damit es immer mehrere Möglichkeiten anbietet, wie die Zeit verlebt und etwas Neues gelernt werden kann. Unser Wunsch und Bestreben ist, für alle Lagerteilnehmer ein freies und freundliches Milieu zu schaffen, das Bewußtsein der Zusammengehörigkeit mit der Welt rund um uns herum zu erwecken sowie das Verantwortungsbewußtsein für alles, was der Mensch macht.
Obwohl wir in sehr bescheidenen Bedingungen arbeiten, haben wir für unsere gesamte Arbeit, die gemacht werden mußte, auch immer die notwendigen finanziellen Mittel gewonnen. Unsere Arbeit wäre auch nicht ohne viele freiwillige Helfer möglich gewesen, die den Gedanken, die unsere Stiftung bewahrt, ihre Zeit, Energie sowie Einfälle zu widmen bereit sind.
Viele Kinder, die wir im Krankenhaus kennengelernt haben, beendeten ihre Lebensbahn. Dank ihnen sind wir uns dessenbewußt geworden, wie wichtig es ist, Aufmerksamkeit auch jenen zu widmen, deren Behandlung im Krankenhaus nicht erfolgreich war. In dem Bestreben, den Kindern und ihren Eltern auf diesem schweren Wegabschnitt zu helfen, begannen in der Welt die Kinderhospize zu entstehen. Die ursprüngliche Vorstellung unseres Heims auf dem Land hat sich so auch um die Dimension der Hospizfürsorge erweitert. Zu Ende des Jahres 1997 erhielt die Stiftung Klicek eine alte Dorfschule mit Garten in der schönen Natur des mittleren. Sazavaflußgebiets zu Geschenk. Gern würden wir das Kinderhospiz gerade dort errichten.
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