Im Sommer 1997 erhielt die Stiftung Klicek von der Stadtvertretung von Uhlirske Janovice das Gebäude der ehemaligen Schule mit den anliegenden Grundstücken in der Gemeinde Malejovice, Kreis Kutná Hora, 65 km südöstlich von Prag.

In der l. Etappe war das Schulgebäude (das "offene Haus") rekonstruiert, in der zweiten Etappe wächst auf dem anliegenden Grundstück mit einem Kostenaufwand von 40 Mio CZK der Neubau der Behandlungseinheit empor.

Unser Hospiz geht aus der Vorstellung der Durchschaltung der "Außenwelt" und der "Welt von Familien mit kranken Kindern" hervor und will mit einem breiten und offenen Angebot der Aktivitäten und Dienstleistungen kommen, orientiert außer auf Familien mit kranken Kindern auch auf den "gesunden" Teil der Öffentlichkeit. Die Einrichtung sollte folgende Funktionen erfüllen:

Ausgang dessen ist die Hospizfürsorge, die Kinderhospize standardmäßig anbieten (einschließlich der Fürsorge für Hinterbliebene), erweitert um insgesamt aufgefaßte Rehabilitations- und therapeutische Aktivitäten, die markant das physische, psychische und geistige Wohlergehen verbessern können und die im Vergleich mit der klinischen Fürsorge markant unterschätzt werden. In der Mehrzahl handelt es sich um Verfahren und Aktivitäten, die nicht anspruchsvoll an Geldmittel oder spezielle Ausrüstung sind, aber die nach Anlernung oder Einübung übertragbar in ein anderes, beispielsweise häusliches Milieu sind. Entsprechend dem Gesundheitszustand und den Fähigkeiten des Klienten (kranker Kinder und ihrer Angehörigen): Physiotherapie, Ergotherapie (einschließlich der Arbeit mit Material, Gartenarbeit, Nutzung in der Übungsküche u.a.m.), Artetherapie, Musikotherapie, Zootherapie, Relaxationstechniken, Heilbäder, Aromatherapie.

Das Hospizgebäude befindet sich in freier Natur, in guter Luft, in der Nähe des Waldes, was gute Bedingungen für Spaziergänge und Ausfahrten schafft. Die angeführten Methoden und Aktivitäten, in geeigneter Kombination, tragen nicht allein zu einer effektiven Wiedergwinnung der Kräfte und Verbesserung der Lebensqualität bei, aber sie können auch markant das Immunsystem anregen.

Die gesamte Fürsorge, die schwerkranken Kindern und solchen mit einem Handicap (Menschen im allgemeinen) von seiten staatlicher und anderer Institutionen gewährt werden, tragen in ihrer Folge zu einer bestimmten "Isolation" dieser Menschen vom Rest der Gesellschaft bei. Eine konzentrierte und spezialisierte Fürsorge kann die Kranken und Menschen mit einem Handicap paradox um "gewöhnliche und normale" Dinge ärmer machen, die ansonsten eine Selbstverständlichkeit und ein wichtiger Bestandteil des menschlichen Lebens sind. So werden beispielsweise für langzeitig hospitalisierte Kinder und ihre Familien Aktivitäten gesunder Kinder unzugänglich: häufig ist es einfacher für ein Kind mit Sonderbedürfnissen beispielsw. einen speziellen Erholungsaufenthalt an der See in der Gesellschaft gleich behinderter Kinder zu arrangieren, als einen aktiven Platz beispielsweise in einem normalen Ferienlager in der Gesellschaft gesunder gleichaltriger Kinder zu finden. Kinder mit irgendeiner Art einer schweren Krankheit oder Behinderung werden sehr leicht Empfänger einer Fürsorge, aber nur selten haben sie Möglichkeit sich beispielsweise an einer sinnvollen Arbeit mit anderen und für andere zu beteiligen.

Die gesellschaftliche Isolation Schwerkranker oder Behinderter vertieft automatisch die Barriere zwischen ihnen und dem "gesunden" Teil der Population. Gesunde Kinder kommen zumeist nicht mit Schwerkranken oder Behinderten in Kontakt und das bietet Gelegenheit zur Entstehung verschiedener Vorurteile und Tabus: Erwägungen über den Sinn und die Grenzen des menschlichen Lebens, den natürlichen Altruismus usw. nehmen im Denken des heutigen Menschen unter normalen Umständen beunruhigend wenig Platz ein.

Unser Hospiz wird dadurch, daß es aus zwei Einheiten bestehen wird - einer "offenen" (ehemalige Schule) und einer, die konsequent die private Sphäre schützen wird, freien Raum für natürliche und aktive Treffen bieten.

Das "offene" Haus wird Bildungsaktivitäten anbieten (Kurse, Vorträge, Seminare, Weekendtreffen) und zwar für interessierte Fachleute und Laien (Krankenschwestern, Physiotherapeuten, Mitarbeiter für Spieltherapie, Lehrer, Freiwillige, Eltern...) aber mit seinem Hinterland - der Bibliothek, Videothek, den Sammlungen, den Besuchen interessanter Gäste usw. wird es Raum für individuelles Denken und Nachdenken bieten. Gern würden wir Überlegungen über den Platz des Menschen in der Welt, darüber, was rücksichtsvoll, nutzbringend und im breiteren Sinn des Wortes gesund ist, anregen. Gern würden wir beitragen zur Erweckung des Sinnes für breitere Zusammenhänge, historisches und ökologisches Bewußtsein u.a.m. - so, wir das, im Rahmen der Möglichkeiten, schon heute tun.