Es kommt vor, daß es nicht immer in den Kräften der gegenwärtigen Medizin ist, das Leben eines schwerkranken Kindes zu retten. Ein solches Kind und seine Angehörigen geraten so in eine ungemein schwierige Lage. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus gehen sie mit dem Bewußtsein nach Hause, daß die Zeit, die sie auf dieser Welt noch gemeinsam verbringen können, nur sehr kurz sein wird. Der Wunsch den Familien in dieser schwierigen Zeit des Lebens Unterstützung und Hilfe anzubieten, führte in der ganzen Welt zur Entstehung von Hospizen. Die sind bemüht den Kindern und ihren Eltern dabei zu helfen, das Leben bis zum Ende so erfüllt als möglich zu leben - nicht in Hoffnungslosigkeit unterzugehen, nicht allein zu bleiben.

Zum Unterschied von Hospizen für Erwachsene, in denen die Mehrzahl der Patienten ihre letzten Lebenstage verbringt, konzentrieren sich die Kinderhospize eher auf sogen. Erleichterungsfürsorge. Das bedeutet, daß die kranken Kinder und ihre Familien zu kurzfristigen, zumeist mehrtägigen bis zu mehrwöchentlichen, häufig wiederholten, Aufenthalten kommen, in deren Verlauf sie die Möglichkeit haben, sich zu erholen und zu kräftigen, sich von der alltäglichen anspruchsvollen Pflege auszuruhen und dann wiederum nach Hause zurückkehren.

In den Kinderhospizen sterben auch manchmal kranke Kinder - dies, wenn es aus irgendeinem Grund nicht möglich oder gut ist, mit dem Kind daheim zu bleiben und die Familie sich einen Aufenthalt im Krankenhaus nicht wünscht.

Die Atmosphäre in den Kinderhospizen ist jedoch nicht still und auch nicht bedrückt - ein Kinderhospiz ist vor allem ein Ort, der bemüht ist, auch in den schweren Lebensabschnitt der Familie Freude und Ruhe zu bringen.